Freiwillige Feuerwehr Seulbitz


Inhalt



Anfänge 1821
1864
1885 bis II.Weltkrieg
1945
1956
1967
1976
1990

2011

Die Wehr vorm TLF16
Vorstände und Kommandanten
Neubau Gerätehaus
Geselligkeit



Nachdem Verzeichnis des Bayerischen Feuerwehrverbandes von 1909 wird in der damals 203 Einwohner zählenden Ortschaft Seulbitz am 1. Oktober 1885 eine selbständige ,,Freiwillige Feuerwehr" gegründet. Als Vorstand dieser 38 Mann starken Wehr wird der Ökonom Konrad Strömsdörfer, als Feuerwehrhauptmann Johann Lutz verzeichnet. Dies könnte zu der Meinung führen, daß Seulbitz erst seit 104 Jahren eine Feuerwehr besitzt. Auch aufgrund der Tatsache, daß Seulbitz erst seit 1869 eine eigene Feuerspritze besessen hat, ließe sich auch vermuten, daß es in Seulbitz erst seit 120 Jahren eine Wehr gibt. Dennoch besteht die freiwillige Wehr in Seulbitz schon seit 178 Jahren.

Anfänge 1821

Wie nämlich aus dem Requisitenregister ersichtlich wird (siehe unten), wurden schon 1821 fünf Feuerwehrleitern angekauft. Hier liegt der erste Hinweis auf eine Feuerwehr in Seulbitz vor. Da auch damals sicherlich die Feuerwehrkameraden keine finanzielle Abfindung für Ihren Einsatz bekommen haben, muß diese Wehr als die erste "Freiwillige Feuerwehr" in Seulbitz betrachtet werden.

1864

1864 wurde der Bau eines Spritzenhauses beschlossen und der Grundstein gelegt. Außerdem wurde in diesem Jahr eine neue Brandsteuer festgelegt, die ab 1865 entrichtet werden mußte. Daß eine Neuordnung stattfand, wird auch daraus ersichtlich, daß dies alles schriftlich festgehalten wurde. Es muß also als offizielle Geburtsstunde der "Freiwilligen Feuerwehr Seulbitz " das Jahr 1864 angesehen werden.
Daß schon lange vorher eine Notwendigkeit für einen Brandschutz hier bestand, belegt die Tatsache, daß es gerade zu jener Zeit große Bauerngüter in Seulbitz gab.

1885 bis II. Weltkrieg

1888, drei Jahre nach der Gründung der ,,Freiwilligen Feuerwehr Seulbitz e.V.", bekam die Wehr eine neue Spritze. Neben dieser neuen Spritze wurde jedoch die "alte" aus dem Jahre 1869 weiter verwendet, Die Vorstände Böhm und Seifert führten die Wehr mit viel Geschick und Umsicht - ohne große Höhen und Tiefen und bei steter Einsatzbereitschaft - bis zum 2. Weltkrieg. In den 40 er Jahren konnte die Seulbitzer Wehr ein aus Wehrmachtsbeständen stammendes Gerät In Betrieb nehmen. Die neue Spritze löste ein vermutlich zwischen 1910 und 1922 erstandenes Gerät ab. Bittere Lücken vor allem unter den Jungen Aktiven riß der unselige 2. Weltkrieg. Passive ältere Mitglieder mußten zwischen 1940 und 1946 reaktiviert werden, um die Einsatzbereitschaft der Wehr aufrechtzuerhalten.

1945

Unter Vorstand Freyberger und dem Kommandanten Strömsdörfer begann 1949 die "neue" Zelt. Es wurden unter ihrer Leitung zwei Löschgruppen aufgestellt. Hierzu ist interessant anzumerken, daß die gesamten Signale und Befehle bis zur Mitte der 50 er Jahre noch von einem Hornisten geblasen wurden.

1956

1956 entstand der schon lange dringend notwendige Feuerlöschweiher. Sein Bau bedeutete einen großen Schritt nach vorne, gab es doch vorher nur einen Hydranten im Ort und für große Notfälle einen kleinen Weiher im Brunnengewend. Bis auf zwei große Brandeinsätze verlief die Zeit von 1949 bis 1970 glücklicherweise sehr ruhig. Einer der Brände ereignete sich 1958 im Anwesen Hessel. Dort ging der große Stadel (durch Brandstiftung) in Flammen auf. Hier waren neben der einheimischen Wehr auch die Weidenberger und die Bayreuther Wehr im Einsatz. Den zweiten Einsatz erforderte ein Scheunenbrand beim Bauern Meyer in Ützdorf.

1967

Am 15. April 1967 wurde zur großen Freude der 32 Seulbitzer Aktiven das alte Wehrmachtsgerät durch eine neue TS 8/8 - Spritze abgelöst. Die Suche nach zwei Ertrunkenen im Roten Main, ein Brand im Waldhotel Stein und ein Brandfall in Neunkirchen (Keil) bedingten Einsätze im Jahr 1970. Das wegen des TS - Anhängers notwendig gewordene neue Seulbitzer Spritzenhaus (eine Doppelgarage) wurde 1971 fertiggestellt und eingeweiht. 1973 erfolgte eine Neuregelung der Feuerwehrregion, die zur Folge hatte, daß Seulbitz zur Feuerregion Seybothenreuth gezählt wurde. Während dieses Jahres erfolgten zwei Einsätze und zwar bei einem Dachstuhlbrand in Neunkirchen und bei einem Brand am Bahndamm. 1975 und 1976 mußten drei Brände in der Füllgrube bekämpft werden. Weiterhin rückte 1975 die Wehr zur Brandbekämpfung nach Unterölschnltz aus. Ihrerseits benötigte sie 1976 die Hilfe der Bayreuther, Bindlacher und Weidenberger Wehren, um einen großen Waldbrand in der Hohen Reuth in Seulbitz unter Kontrolle zu bringen.

1976

Die Eingemeindung der Ortschaft Seulbitz nach Bayreuth am 1. 7. 1976 bewirkte auch Folgen für die FFW Seulbitz Am 18. 12. 1976 beschloß die Jahreshauptversammlung, sich der Bayreuther Wehr anzuschließen. Die Wehr in Seulbitz heißt seitdem "FFW Bayreuth, Abteilung Seulbitz". Während der ersten sieben Jahre der Zugehörigkeit zur FFW Bayreuth wurden keinerlei Einsätze nötig. 1983 dagegen mußte die Wehr gleich zweimal zu Brandfällen nach Neunkirchen und einmal wegen eines brennenden Holzstoßes ausrücken.
Recht erfreulich und erfolgreich war die von Karl Heinz Kasel bewirkte Jugendfeuerwehr, die am 29. 4. 83 mit 10 Mitgliedern gegründet wurde. Diese Jugendgruppe wurde von Fritz Schläger und Karl Dörfler bis l985 dem Jahr des Eintrittes fast aller Jugendlichen in den aktiven Dienst, fachkundig und mit viel Tatkraft geführt.
Im Jahr 1984 war bei einen Zimmerbrand in Seulbitz und bei dem Brand im St Johanniser Schloß der Einsatz der Seulbitzer Wehr nötig. Am 29. 4. 1987 hieß es wieder für die Feuerwehrkameraden, alle Arbeit liegen zu lassen und zum Einsatz zu eilen. Damals konnte bei einem Scheunenbrand in Eremitenhof (Zeitler) das anschließende Wohnhaus gerettet werden. Im darauffolgenden Jahr war dann die Wehr ebenfalls bei dem Brand der Spinnerei in Friedrichstal zur Stelle. Bau des neuen Gerätehauses

Dem wohl größten und ehrgeizigsten Projekt der jüngeren Vergangenheit der Seulbitzer Wehr war 1988 Erfolg beschieden, nämlich dem Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses (mit Versammlungsraum). Der Neubau ersetzt das schon lange zu klein gewordene Spritzenhaus (Doppelgarage). Mit tatkräftiger Unterstützung der Stadt Bayreuth wurde der Bau genehmigt und konnte dann 1988 begonnen werden.





1990

Während das Jahr 1989 Einsätze beim Brand eines Heustockes, bei Überschwemmungen, beim Brand in der Schreinerei Krebs und bei einem Unfall am Seulbitzer Berg brachte, mußte die Wehr 1990 "nur" zweimal bei Windbruch in den Pensen ausrücken. Der nächste Löscheinsatz folgte 1992 bei einem Waldbrand beim Hotel Stein. Ebenfalls 1994 mußte man zu einem kleinen Waldbrand und zum Brand eines Lagerfeuers zum Einsatz eilen. Noch viel ruhiger verliefen die Jahre bis 1998; es wurde nur Bereitschaftsalarmierung durchgeführt. Im letzten Jahr wurde man zum Dachstuhlbrand nach Bayreuth gerufen, mußte aber nur als Bereitschaft Dienst tun. Heuer rückte man zum Brand in die Berufsschule Bayreuth aus, bei weiteren Bränden wurde man als Bereitschaft alarmiert.

1999

betreffen die Alarmierung neben Großbränden in Bayreuth oder auch in Oberobsang meist Alarmierungen bei Unwettern oder auch Einsätze in der Lohengrintherme.

2008) hat die FFW Seulbitz 100 Mitglieder, von denen 44 aktiven Dienst leisten!





Bild nach einer Leistungsprüfung (rechts die vier Schiedsrichter)








An Vorständen und Kommandanten seit 1959 sind zu verzeichnen:


Vorstand Kommandant
1959: Hans Dörfler Adam Strömsdörfer
1964: Hans Dörfler Hans Böhm
1974 Georg Raps Engelhard Dederl
1982 Wolfgang Dannreuther Hans Höhn
1987 Wolfgang Dannreuther Hans Höhn
1992 Hans Höhn Schläger Fritz
1997 Höhn Hans Schläger Fritz
2002 Dederl Norbert Schläger Fritz
2007 Dederl Norbert Hacker Helmut
2012 Schmidt Joachim Höhn Martin


2011

Am 18. November 2011 bekam die Wehr ein neues Mehrzweckfahrzeug:

Mit Allrad und acht Plätzen: Seulbitzer Feuerwehr bekommt ein neues Allzweckfahrzeug Für die Seulbitzer Feuerwehr war das ein recht großes, vorweihnachtliches Geschenk: Als Ersatz für das bereits 21 Jahre alte Fahrzeug bekam die Wehr jetzt ein neues Allzweckfahrzeug zur Verfügung gestellt, mit dem die Mannschaft zum Einsatzort transportiert werden kann. Zur Übergabe am Freitagabend kam nicht nur ein Großteil der aktiven Feuerwehrmänner ins Seulbitzer Gerätehaus, sondern neben Oberbürgermeister Michael Hohl (an der Fahrertür) und Stadtbrandrat Ralph Herrmann (Zweiter von links) auch einige Stadträte, die zumindest mittelbar an der Anschaffung des Fahrzeugs beteiligt waren – schließlich muss der Stadtrat der Ersatzbeschaffung zustimmen. Das neue Fahrzeug, ein Ford Transit mit Allradantrieb, hat einen Wert von rund 55 000 Euro und kann neben acht Mann Besatzung im hinteren Teil auch noch auf der abgetrennten Ladefläche notwendiges Gerät für die Einsätze aufnehmen. Wie es sich für ein Feuerwehrfahrzeug gehört, ist der Transit mit Sprechfunk ausgerüstet und kann auch als Führungsfahrzeug für einen Löschzug eingesetzt werden, teilten die stolzen Feuerwehrmänner aus Seulbitz bei der Übergabe mit. wah/Foto: Harbach / Nordbayerischer Kurier 22. November 2011

2014 - Neues Fahrzeug

2014 bekam die Wehr ein neues Löschgruppenfahrzeug. Die Übergabe des Fahrzeuges an die Wehr wurde im Rahmen der 150 Jahr Feier der Fuerwehr Seulbitz auch angemessen begangen. Seit 150 Jahren gibt es die Feuerwehr in dem Ortsteil, mit 500 Gästen wurde das Jubiläum gefeiert. Gekommen waren Vertreter von den Feuerwehren aus anderen Stadtteilen und dem Landkreis, für musikalische Unterhaltung sorgte der Seulbitzer Gesangverein. Das Löschgruppenfahrzeug LF 20/16 war das erste dieser Bauweise und Norm in der Stadt. Es verfügt unter anderem über einen 3000-Liter-Wassertank – statt der bislang üblichen 2000 Liter –, vier Atemschutzgeräte und eine Wärmebildkamera.

Geselligkeit   in der Wehr



Zusätzlich und unbestritten aber kommt unserer FFW Seulbitz neben ihrer Grundaufgabe "Feuer zu wehren", bei sonstigen Katastrophen Hilfe zu leisten und Sicherheitswachen zu übernehmen, auch innerhalb der Dorfgemeinschsaft eine immense gesellschaftliche Bedeutung zu. Nicht nur bei örtlichen Veranstaltungen, sondern auch bei solchen in den Nachbargemeinden wirkt sie mit und unterstützt sie durch aktive Teilnahme und Mithilfe.


Auch im Rahmen ihrer Eigenveranstaltungen wird Kommunikation und Gemeinschaft gepflegt, sei es zur Fastnacht, zur Sonnwendfeier oder im kameradschaftlichen Beisammensein der aktiven und passiven Mitglieder nach Übungen, Informationsveranstaltungen und in Kameradschaftsabenden. ,,Miteinander und gemeinsam für alle" ist deshalb nicht nur der Wahlspruch für notwendige Hilfe bei Brand und Not, sondern auch für die Gemeinschaft, die Alte und Junge, Passive und Aktive einbezieht. Möge deshalb die Seulbitzer Wehr weiterhin guten Bestand haben und das in jeder Hinsicht getreu ihrem Leitsatz:

Gott zur Ehr´- dem Nächsten zur Wehr




FFW Kameraden in Frack und Zylinder beim "Aufhalten" eines FFW Kameraden